Daisy

„Vor ein einem halben Jahr haben wir Familienzuwachs bekommen. Unser neustes Mitglied hat vier Pfoten und ist ein 3-jähriges Pinschermix-Mädchen. Daisy gleicht einem Füchslein und hat ein unschuldiges Kindergesicht mit grossen dunkelbraunen Augen. Wir sind gegenseitig begeistert voneinander. Die Kleine fühlt sich sichtlich wohl in unserem Haushalt. Jeden Morgen begrüsst sie uns mit freudigem Schwanzwedeln. Ihre gute Laune ist ansteckend.
Die neue Hündin lebt mit uns Menschen sowie Pepita, einer älteren Foxterrier- Dame, und zwei Katzen zusammen. Die ältere Hündin hat Daisy zum Glück rasch akzeptiert. Die Kleine orientiert sich sehr an ihrem Verhalten und schaut ihr vieles ab.
Seit über 10 Jahren lebt Pepita bei uns. Den ersten, obligaten Hunde- Erziehungskurs absolvierten wir problemlos, trotzdem schon damals die dominante und etwas dickköpfige Haltung des Fox’ zum Vorschein kam. Die Freude an der Bewegung und ihre Anhänglichkeit machten alles wett.
Mit Pepita hätten wir zwecks schnellerer Sozialisierung gerne weitere Kurse besucht. Nach ersten Lektionen in verschiedenen Hundeschulen meldeten wir uns jeweils bald wieder ab. Teilweise herrschte dort eine eigene Dynamik. Einige Hundehalter waren sehr ehrgeizig und brachten ihren Vierbeinern mit viel Disziplin und unablässigem Üben regelrechte Kunststücke bei. Sie wurden ziemlich bewundert. Unter den Menschen brach ein unterschwelliger Wettstreit aus, wer seinen Hund besser diszipliniere. Eine vollständige Kontrolle über das Verhalten des Hundes schien vorrangig zu sein. Durch die vielen Befehle und Kommandos herrschte teilweise eine fast militärische Atmosphäre.
Uns befremdete diese Haltung. Aber auch wir verglichen uns mit den anderen in der Gruppe und gerieten unter Druck. Ständig hatten wir das Gefühl, nicht zu genügen. Andere Hunde lernten schneller und besser, schien uns. Unsere feinfühlige Terrier-Hündin spürte unser Befremden natürlich und hatte wenig Spass an den Übungen. Dies zeigte sie uns mit einer beharrlichen Widerspenstigkeit. Die Atmosphäre war angespannt. Einerseits wollten wir dem Hund genügend Freiheit gönnen, andererseits mussten wir sicherstellen, dass zu Hause und auf der Strasse die Regeln für ein friedliches Zusammenleben strikt eingehalten wurden. Dann noch die zusätzlichen Anforderungen der Hundeschule. Nein, wir wollten kein Zirkushündchen, das ausführt, was das Publikum sehen will.
Ein Highlight war die damalige Ausbildung zum Sozialhund und unsere spätere Tätigkeit in einer Institution für Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen. Unsere menschenbezogene Hündin machte bei den Klienten einen perfekten Job. Geduldig begleitete Pepita die Bewohner des Wohn- und Werkheims auf Spaziergängen. Sie liess vieles mit sich geschehen und hatte eine grosse Fangemeinde. Hier war sie in ihrem Element, hier gehörte sie hin. Wir lernten: es ist besser, den Fokus auf die Stärken zu legen als sich auf die Defizite zu konzentrieren. Das schafft Selbstbewusstsein und Zufriedenheit.
Mit der Kleinen machen wir beim Einleben einiges anders als bei früheren Hunden. Wir lassen uns Zeit mit der „Er“ziehung und stellen zuerst eine tragfähige „Be“ziehung her. Dies dauert seine Zeit. Für ein entspanntes Ankommen am neuen Ort braucht es nur wenige Anweisungen. Daisy spürt trotzdem, welcher Mensch das Alphatier des Rudels ist. Dem will sie gefallen, für ihn gibt sie sich Mühe.
Bevor wir uns den erzieherischen Baustellen der Kleinen widmen, soll sie uns verstehen und vertrauen. Sie stammt aus Ungarn, und ihre Geschichte kennen wir nicht. Deshalb betrachten wir es vorerst einfach als unsere Aufgabe, ihr ein sicheres Zuhause zu bieten und sie zu schützen. Sie dankt es uns mit ihrer Aufmerksamkeit und Anhänglichkeit. Bis jetzt hat sie die Regeln unseres Zusammenlebens problemlos akzeptiert und unsere Gutmütigkeit nicht ausgenützt. Mehr ist im Moment nicht wichtig.
Vertrauen heisst auch getrauen. Seit kurzem läuft unser Neuling auf Feldwegen und im Wald ohne Leine. Der Rückruf funktioniert soweit gut. Für die Zukunft haben wir uns aber noch einiges vorgenommen. Zum Beispiel muss die Leinenführigkeit noch verbessert werden. Der Rückruf in kritischen Situationen sollte tadellos klappen. Geduldig zu warten wird eine Knacknuss werden, und der Erregungspegel vor dem Spaziergang und beim Besuch von Fremden darf noch sinken. Aber wir sind guten Mutes, dass wir das schaffen. Auch weil wir uns Zeit lassen und keinen Druck zulassen.
Anzufügen wäre noch, dass dies ein Bericht ist über eine sehr individuelle Situation. Die Vermittlung von „your heart 4 rescued dogs“ war optimal, und wir sind sehr dankbar für unseren Adoptivhund. Wir hatten grosses Glück. Daisy hat einen gutwilligen Charakter, ist intelligent und lernfähig. Für andere Hunde und andere Halter mögen andere Verhaltensmassnahmen gelten. Für uns stimmt es so.“
Gerne fahre ich mit der Vorstellungsrunde fort und berichte über die 3.5-jährige Daisy. Sie sei ein Pinscher-Mix und wiegt 6 kg. Seit 4 Monaten komplettiert sie unseren Kleinhaushalt. Mit ihrem Charme, ihrer Fröhlichkeit und Verspieltheit hat sie unsere Herzen im Sturm erobert. Für die 11-jährige Pepita, ein Foxterrier-Mix, ist sie ein richtiger Jungbrunnen. Pepita hat Daisy zum Glück sofort akzeptiert, und auch mit unserer Katze ist die Kleine verträglich. Im Garten ist keine Eidechse vor ihr sicher, und kein Mausloch bleibt unbeachtet. Für Unterhaltung ist also immer gesorgt. Wir sind für die passende Vermittlung sehr dankbar und freuen uns, mit Daisy zukünftig noch viel Spannendes zu erleben.
Consent Management Platform von Real Cookie Banner