Pepita und Umah

Am 1. März 2022 machten wir den folgenden Aufruf auf unserer Facebook-Seite:

«Madeleine bekam gestern einen Anruf der Polizei, im Nachbardorf sei eine brandmagere Hündin aufgegriffen worden. Ob wir uns kümmern könnten? Wir konnten. Es handelte sich um eine zum Skelett abgemagerte Hündin, die in der Zazoo-vet kft. Klinik erstversorgt wurde. Es wurde eine Gebärmuttervereiterung festgestellt und die Hündin musste sofort notoperiert werden. Aufgrund ihres Allgemeinzustands waren wir nicht sicher, ob sie die OP überstehen würde. Sie scheint aber eine Kämpferin zu sein und hat die OP überlebt, auch die erste Nacht. Sie ist aktuell stabil, hat heute wieder eine Infusion bekommen und natürlich braucht sie nach wie vor und sicher für die kommenden Tage und Wochen sehr viel medizinische und pflegerische Unterstützung.»

Dieser Aufruf,  zusammen mit den entsprechenden Bildern, hat viele Menschen bewegt. Es waren Bilder, die tatsächlich sehr zu Herzen gingen und umso mehr freute es uns alle, dass die Hündin tatsächlich überlebte und sogar ziemlich rasch wieder zu Kräften kam.

Auch unser Teammitglied Stephanie Engel und ihr Mann sahen die Hündin und fieberten mit. Stephanie und ihre Familie hatten am 8. März 2021 von uns Pepita, eine wunderbare, lustige und sehr soziale Terrier-Hündin adoptiert. Wie die Geschichte nun weiterging, erzählt Stephanie selber:

Also, die sehr konzentriert blickende Dame rechts im Bild, das wäre „unsere“ Umah, an sie erinnern sich wohl einige! ❤️ Und die, äh, etwas weniger konzentriert blickende Dame links, das wäre Pepita, auch sie eine Ungarin! ❤️ Die zwei coolen „Schwestern“ halten unsere lieben Stephanie Engel und Familie auf Trab… 😁😍

«Unsere Pepita liebt es, mit anderen Hunden unterwegs zu sein und zu spielen und so ging mir schon seit einigen Monaten immer mal wieder durch den Kopf, ob es nicht schön wäre für Pepita, wenn sie nicht Einzelhund wäre und noch einen Hundefreund oder eine Hundefreundin an der Seite hätte. Mein Mann war noch nicht ganz so überzeugt, besonders auch, ob der Zeitpunkt wirklich richtig sei, denn uns stand gerade ein grosser Umzug bevor. Tja, und dann sah ich am 1. März die ersten Bilder von Sally (wie sie damals hiess) auf Facebook. Zu diesem Zeitpunkt war ihr Zustand noch kritisch. Ich zeigte die Bilder meinem Mann und seine ganz spontane Reaktion war: «Wenn sie überlebt, dann kommt sie zu Pepita und zu uns und soll dann ein schönes Leben bei uns haben!» Wir wussten noch nichts über die Hündin, aber von diesem ersten Moment an liess sie uns nicht mehr los. Wir verfolgten ihre Geschichte und ihre Genesung weiter auf Facebook. Zwar standen wir mit dem bevorstehenden Umzug noch ziemlich in der Luft und hatten 1000 Fragen und Gedanken, nur eines wurde uns immer klarer: Sally gehört zu uns und soll zu uns kommen! Wir entschieden uns also für die Adoption und aus Sally wurde Umah. Vom dem Moment an, wo wir zu ihr «ja» sagten, hatten wir nie auch nur den Bruchteil eines Zweifels, dass es mit Umah nicht passen könnte. Da war einfach eine ganz tiefe Gewissheit in uns, dass das alles richtig und stimmig ist.

Und so kam dann der 7. April 2022 und mein Mann holte Umah vom Transporter ab. Ich wartete mit Pepita zu Hause. Ich hatte mir ganz viele Gedanken über die Zusammenführung der beiden Hündinnen gemacht, schlussendlich aber entschieden, einfach nach meinem Bauchgefühl zu gehen und das Ganze möglichst unkompliziert zu machen. So trafen wir uns dann, ich mit Pepita und mein Mann mit Umah, nach der Ankunft an einem neutralen Ort. Als Pepita meinen Mann mit Umah sah, wollte sie natürlich sofort hin. Ich liess sie los und die zwei Hündinnen begrüssten sich, als würden sie sich schon ewig kennen. Sie beschnüffelten sich kurz, Pepita begrüsste meinen Mann und dann gingen wir zu viert spazieren als wäre das schon immer so gewesen. Danach gingen wir nach Hause und für Pepita schien es absolut klar zu sein, dass Umah dazu gehört. Bei fremden Hunden beharrt Pepita manchmal ein wenig auf ihren Ressourcen, bei Umah aber überhaupt nicht. Die durfte gleich mit in ihr Bettchen, aufs Sofa, alles gar keine Frage. Und so ist das bis heute geblieben. Schwestern durch dick und dünn, die zwei gibt’s nur noch im Doppelpack! Es war und ist für uns vom ersten Tag an einfach nur eine riesige Freude, Pepita und Umah zusammen zu sehen. Es ist als ob die beiden schon immer zusammen gewesen wären. Sie machen alles zusammen, spielen, kuscheln und natürlich auch mal einen Blödsinn! 😊 Manchmal nennen wir sie dann scherzhaft «Max und Moritz»!

Was uns auch sehr überrascht und bewegt hat ist, in welch gutem Zustand Umah bereits im April bei uns angekommen ist. Wir hatten ja die Bilder von Anfangs März gesehen, als ihr Leben an einem seidenen Faden hing. Bereits im April war ihr aber kaum mehr etwas anzumerken und sie kam von Anfang an ganz normal mit auf Spaziergänge, war lebensfroh und munter. Wahnsinn, was Madeleine und Claudia in der kurzen Zeit zwischen März und Anfang April geleistet haben! Ein richtiges Wunder haben sie vollbracht!

Wir sind jeden Tag dankbar, dass Pepita und Umah bei uns sind und dass wir sie adoptieren durften. Mit Umah war einfach vom ersten Tag an alles völlig selbstverständlich und unkompliziert und sie verhielt sich auch in allem so, als wäre es das Normalste von der Welt. Irgendwie musste das wohl alles einfach so sein – Umah, ebenso wie natürlich Pepita, gehört definitiv zu uns, gar keine Frage!»

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